Burgmuseum Pewsum und seine Chronik
Öffnungszeiten des Burgmuseums
Mai bis Oktober
Mo geschlossen
Di + Do 10-17 Uhr
Mi + Fr 9:30-13:30 Uhr
Sa + So 11-16 Uhr


Im Herzen von Pewsum, direkt zwischen Marktplatz und Busbahnhof, liegt die kleine malerische Wasserburg. Von der ursprünglichen Anlage blieb nur die Unterburg erhalten, die als Manningaburg bezeichnet wird und ein Burgmuseum beherbergt.
- 1458 wird die Burganlage gebaut
- 1530 wird die neue Burg gebaut
- 1565 kauft Graf Edzard II. die Burg für seine Ehefrau Katharina von Schweden (Wasa)
- durch den Appelkrieg und Vernachlässigung wurde die neue Brug zerstört- das lässt sich zeitlich ungefähr in die Mitte des 18. Jh. einordnen
- um die noch exestierende alte Burg zu erhalten wurde der Marstall verkauft und abgerissen
- Familie Edenhuizen, die Eltern der bekannten deutschen Frauenärztin erbten das Gebäude 1867
- Die Schwester von Hermine Heußler-Edenhuizen betrieb von 1920 bis 1930 hier ein Kinderheim
- In der Zeit des dritten Reiches war in der alten Burg erst eine Gauführerschule und während dem 2. Weltkrieg ein Lazarett untergebracht
- ab 1945 wurden in der Burg Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten aufgenommen
-1954 wurde die Burg vom Heimatverein Krummhörn e.V. gekauft, vor dem endgültigen Verfall gerettet und ein Museum eingerichtet - seit 1980 ist die Burg im Besitz der Gemeinde Krummhörn und wird vom Heimatverein betrieben
- Das Standesamt hat einen Raum für Hochzeiten in der Burg und der Burgsaal kann für Feiern gemietet werden
- Wenn man abends aufmerksam schaut, kann man eventuell sogar das Burggespenst entdecken, das in tiefer Trauer nach ihrem Liebsten sucht
Es heißt, „es sey immer ein Kessel mit heißem gezuckerten Wein zu Pewsum parat und auf dem Feuer gewest, woraus er sowohl, als seine Frau, auch vielmahls das in großer Zahl vorhandene Gesinde täglich eine Hertzstärkung genommen und sich damit erquickt”.
Die Rede ist von Hoyko Manninga. Er ging mit dem wenig rühmlichen Beinamen “der Verschwender” in die ostfriesische Geschichte ein, der “Zeit seines Lebens wohl drey TonnenGold durchgebracht” habe.
Als einer der reichsten Häuptlinge des Landes trat er 1540 seine Erbschaft an. Er nannte nicht nur die Burg und die Herrlichkeit Pewsum mit Woquard sein eigen, sondern auch die selbstständige Herrlichkeit Jennelt sowie vom mütterlichen Erbteil die niederländische Herrschaft Warffum mit ihrer stattlichen Burg und weitere Besitzungen im Groningerland. Darüber hinaus war ihm aber auch ein großer Schuldenberg hinterlassen worden. So musste er schon bald die Herrlichkeit Jennelt veräußern, im Jahr 1560 auch Warffum. Nichtsdestotrotz ließ er seine Burg auf das prächtigste ausbauen. Seine andauernden Geldprobleme führten schließlich zum äußersten. Er musste 1565 die Burg und die Herrlichkeit an seinen größten Gläubiger verkaufen: an seinen Landesherrn Graf Edzard II. von Ostfriesland.
Im Jahr 1404 erscheint erstmals ein Pewsumer Häuptling, „Dedeke to Pewesum“, in den Urkunden. Die Manninga hatten offenbar gute Kontakte zur Greetsieler Häuptlingsfamilie Cirksena. Dedeke war mit ihnen gemeinsam in einem Bund ostfriesischer Häuptlinge. Lütet II. Manninga, der um 1430 Häuptling wurde, zog mit den Cirksena gegen Focko Ukena und war außerdem durch seine Ehefrau mit ihnen verbunden. Die Herrschaft über Jennelt wurde von den Cirksena an die Manninga übergeben.
1458 errichtete Poppo Manninga die Pewsumer Burg neu. Gut hundert Jahre später ging dieser alte Familiensitz verloren – an die Cirksena.
War auch Edzard II. der Käufer der Burg, so war die eigentliche Besitzerin seine Gemahlin Katharina, aus deren Mitgift die Kaufsumme beglichen wurde. Die schwedische Königstochter sorgte in der Herrlichkeit Pewsum nicht nur für die Einführung des lutherischen Glaubens, sondern auch für eine rege Bautätigkeit an ihrer Burg. Oft weilten sie und der Graf in Pewsum. Nach ihrem Tod diente die alte Manningaburg dem ostfriesischen Grafen- und Fürstenhaus als Sommer- und Witwensitz.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts machten sich erhebliche Verfallserscheinungen an der Burg bemerkbar. Das in Schulden geratene Fürstenhaus konnte die Mittel zur Instandsetzung nicht mehr aufbringen. So begann man mit dem Abbruch der Oberburg. Steinerne Zeugen dieses Bauwerks finden Sie im Inneren der früheren Unterburg, heute das Pewsumer Burgmuseum.